Brockenbahn (HSB)

HARZER SCHMALSPURBAHN | Tourismus auf dem Brocken - der Zubringer


Die Strecke zwischen Wernigerode und dem höchsten Berg im Norden Deutschlands, dem Brocken, ist der bekannteste und meist frequentierte Abschnitt der Harzer Schmalspurbahn. Dabei wird die Teilstrecke von Drei Annen Hohne über Schierke zum Brocken als Brockenbahn bezeichnet - sie wird ebenfalls, wie auch die Harzquerbahn und die Selketalbahn, von der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) betrieben.

Harzer Schmalspurbahn, Brockenbahn, Dampflok
Dampflok auf der Fahrt zum Brocken

Entscheidet man sich für eine Fahrt mit der Brockenbahn, erreicht man den Blocksberg, wie der Brocken im Volksmund genannt wird, innerhalb von 50 Minuten und legt dabei eine Strecke von etwa 19km zurück. Die Schmalspurbahn umrundet den Brocken im letzten Teilstück 1½ mal. Die Brockenbahn wird im Regelbetrieb ausschließlich von Dampfloks befahren, Dieselloks werden nur im Schneeräumverkehr eingesetzt. Ab und zu finden auch Sonderfahrten mit Triebwagen statt.

Heute ist der Brocken das Ziel vieler Urlauber im Harz und Fotostandort für zahlreiche Eisenbahnfans, doch vor 25 Jahren sah das noch ganz anders aus: Abhörstationen und Sendemasten der DDR-Staatssicherheit säumten das Gelände, die Mauer verlief direkt auf dem Brocken und somit auch über die Gleise der Harzer Schmalspurbahn. An eine touristische Nutzung der Bahn war nicht zu denken!

STRECKE

Die 1898 gebaute Strecke zum Brocken beginnt im Trennungsbahnhof Drei Annen Hohne auf einer Höhe von 543m und führt über die Ortschaft Schierke zum Brockenbahnhof auf einer Höhe von 1125m. In Drei Annen Hohne zweigt die Strecke von der Harzquerbahn (Wernigerode-Nordhausen) ab und passiert noch in der Ausfahrt einen beschrankten Bahnübergang (Straße nach Schierke). Ab jetzt führt die Strecke durch den Nationalpark Harz.

Brockenbahn, Dampflok, Ausfahrt Drei Annen Hohne
Ausfahrt Drei Annen Hohne zum Brocken
Brockenbahn, Dampflok, Winter
Dampfzug auf dem Brocken

Auf der Fahrt nach Schierke werden drei kleine Flüsschen überquert, u. A. die Wormke, die auch unter der Harzquerbahn fließt. Etwa zwei Kilometer vor Schierke befand sich einst die Ausweichanschlussstelle* Knaupsholz, an der sich ein Steinbruch für Kohle und Granit befand. Dieser ist seit 1963 stillgelegt, sicherungstechnisch wurde die Bahnanlage in eine Blockstelle umgewandelt. Fünf Kilometer hinter Drei Annen Hohne liegt der Bahnhof Schierke.

* Eine Ausweichanschlussstelle (kurz: Awanst) ist eine Bahnanlage der freien Strecke, wo Züge auf ein zweites Gleis ausweichen können. Im Gegensatz zur Anschlussstelle kann der davorliegende Streckenabschnitt dann sicherungstechnisch freigegeben werden.

Der Bahnhof Schierke liegt etwas oberhalb der Ortschaft Schierke und in der Nähe der sog. Feuersteinklippe (Felsen). Von hier aus besteht die Möglichkeit, auf dem Bahnparallelweg zum Brocken zu wandern - eine Empfehlung für Fotografen, denn es ergeben sich tolle Fotomotive! Hinter dem Bahnhof kreuzt die Brockenbahn erstmals die Brockenstraße, links erstreckt sich der in Niedersachsen gelegene Wurmberg. Die Brockenbahn fährt vorbei an zwei Blockstellen und dem ehemaligen, für Winterspiele angelegten, Bahnhof Eckerloch. Auf der gesamten Strecke ergeben sich tolle Blicke in den Harz. Ich empfehle es, auf der Plattform zu reisen, denn hier hat man den schönsten Blick und die größten Freiheiten.

Auf der Strecke zum Brocken befindet sich noch der Betriebsbahnhof Goetheweg, der für Zugkreuzungen genutzt werden kann. Dazu befinden sich hier eine Weiche, ein Rückdrückgleis und drei Signale. Im Regelfall drückt der bergan fahrende Zug in den Bahnhof, neuerdings fahren aber auch bergab fahrende Züge hier ein. Nach dem Betriebsbahnhof schlängelt sich die Brockenbahn 1½ mal um den Brocken, ehe sie nach einer weiteren Querung der Brockenstraße den 19km vom Bahnhof Drei Annen Hohne entfernt gelegenen Brockenbahnhof erreicht.

TOURISMUS

Infotafel Brocken
Infotafel auf dem Brocken

Die Brockenbahn ist Teil der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), welche unter Anderem den Erhalt der Strecken und die Durchführung eines ÖPNV im Harz als Ziel hat. Hauptnutzer der Schmalspurbahn sind vor allem Harzurlauber, Wanderer und Eisenbahnfreaks - Berufstätige und Schüler nutzen das Angebot eher weniger (Ausnahme sind die Straßenbahn in Nordhausen, die auf den Gleisen der Harzquerbahn verkehrt, und der Abschnitt von Quedlinburg nach Gernrode).

Die Brockenbahn ist im Netz der Harzer Schmalspurbahn die bekannteste und meist genutzte Strecke, die besonders für viele Wanderer interessant ist. Der Goetheweg, den jährlich etwa 200.000 Wanderer nutzen, führt von Torfhaus zum Brocken, teilweise parallel zur Brockenbahn. Viele Wanderwege führen auch von Schierke zum Brocken. Vom Brocken aus kann man tolle Panoramablicke auf den Nationalpark Harz werfen, besonders abends steht dieser schön im Licht. Auf ihm befinden sich mehrere Restaurants, das Brockenhaus (Infostelle des Nationalpark Harz), der Brockengarten (botanischer Garten) und das Brockenhotel. Seit 1836 werden auf dem Brocken Wetteraufzeichnungen durchgeführt, 2010 wurde die Messstation dem Deutschen Wetterdienst unterstellt.

Im Sommer fahren bis zu elf Züge täglich zum Brocken, im Winter sind es nur sechs. Durchgehende Verbindungen gibt es von Wernigerode (Sachsen-Anhalt) und von Nordhausen (Thüringen), von Quedlinburg fahren lediglich Sonderzüge. Beide Ausgangsorte sind an das Netz der Deutschen Bahn angeschlossen.

Tipps zur Brockenbahn

Fototour "Brockenbahn"

In unserem Blog haben wir eine Fototour von Wernigerode zum Brocken mit einigen nützlichen Fototipps beschrieben. Schaut mal rein!

Wanderung zum Brocken inklusive Schmalspurbahn

Ein tolles Erlebnis für alle Wander- und Eisenbahnfans: Eine Wanderung von Schierke zum Brocken und mit der HSB zurück. Wandern unter Volldampf!

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