Selketalbahn (HSB)
HARZER SCHMALSPURBAHN | Die älteste der Teilstrecken führt von Quedlinburg durchs Selketal
Die älteste der Schmalspurbahnen im Harz ist die Selketalbahn. Schon 1887 wurde das erste Teilstück der Strecke eröffnet. Betrieben wurde sie von der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn (GHE). Ihren Ausgangspunkt hat die Strecke im Bahnhof Gernrode: hier befinden sich die Abstell- und Behandlungsanlagen der Fahrzeuge. Auch bestand hier Anschluss an die normalspurige Strecke von Quedlinburg nach Frose. Im Gegensatz zu den anderen Übergangsstellen zur Normalspur bestand in Gernrode nie eine Rollwagen- oder Rollbockgrube. Alle Güter die von hier weiter mit der Schmalspurbahn transportiert werden sollten mussten mühsam von Hand in die Schmalspurwagen umgeladen werden.
Nach der Ausfahrt umfährt der Zug zunächst den Ort Gernrode. Nach der Einfahrt in den Ostergrund wird der Haltepunkt Osterteich erreicht. Am namensgebenden Gewässer befindet sich ein Freibad. Nun erklimmt der Zug eine Steigung und erreicht dann den Haltepunkt Sternhaus Haferfeld und wenig später den Bahnhof Sternhaus Ramberg. Ab hier fällt die Strecke wieder ab. Unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof Mägdesprung wird ein technisch gesicherter Bahnübergang befahren. Richtung Gernrode fahrende Züge müssen hier vor der Abfahrt den Bahnübergang mit einem Schlüsselschalter sichern. Der Bahnhof Mägdesprung ist außerdem Kreuzungsbahnhof und daher heute mit Rückfallweichen ausgerüstet. Ab hier verläuft die Strecke entlang des Flusses Selke durch das Selketal. Nach dem Haltepunkt Drahtzug wird Alexisbad erreicht.
Von Alexisbad nach Stiege
Nach der Ortsdurchfahrt Alexisbad wird der Bahnhof der HSB erreicht. Hier trennt sich die Strecke nach Hasselfelde von der Strecke nach Harzgerode. Bis zur Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks Niedersachswerfen Ost befand sich auch in Alexisbad der Arbeitsplatz des Zugleiters für die Selketalbahn. Seither übernimmt diese Aufgabe der Zugleiter in Nordhausen Nord. Wie in Eisfelder Talmühle sind auch hier Doppelausfahrten zweier Züge möglich. Hiervon wird heute jedoch nur bei Sonderfahrten Gebrauch gemacht. Bis zum Bahnhof Harzgerode steigt die Strecke noch einmal merklich an, dann ist der Endpunkt der Stammstrecke der GHE erreicht. Die Strecke nach Hasselfelde verläuft weiter im Tal, bald wird Silberhütte erreicht. Für starken Güterverkehr sorgten hier die Holzwerke Rinkemühle und seit den achziger Jahren vor allem das von der Bahn belieferte Heizwerk. Nächster Bahnhof ist Straßberg (Harz).
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die GHE von den russischen Besatzern vollständig demontiert und als Reparationsleistung in die UdSSR gebracht. Nur wenige Fahrzeuge verblieben in der DDR. Unter anderem der kleine Triebwagen GEHE T1, später als 187 001 bezeichnet. Kurze Zeit später wurden die Strecken von Gernrode nach Harzgerode sowie von Alexisbad nach Straßberg wieder aufgebaut. Die Strecke Eisfelder Talmühle – Hasselfelde wurde seither von der NWE von Nordhausen aus bedient. Der Streckenabschnitt von Straßberg über Güntersberge, Friedrichshöhe und Albrechtshaus nach Stiege wurde zunächst nicht wieder aufgebaut. Erst im Jahre 1983 wurde auch dieser Abschnitt wieder aufgebaut, da durch den Bau des Heizwerkes in Silberhütte der Güterverkehr stark zunahm. So verkehrten die Züge mit Kohle nun von Nordhausen aus auf Rollwagen.
Güterverkehr auf der Strecke von Stiege zur Eisfelder Talmühle
Für diesen Güterverkehr wurde im Bahnhof Stiege auch eine Wendeschleife angelegt, da nur so die Züge hier ohne Lokwechsel von Eisfelder Talmühle in Richtung Straßberg weiterfahren konnten. Von Stiege aus sind es noch ca. 4 Kilometer bis Hasselfelde. Hier bestand bis in die neuziger Jahre noch eine Lokeinsatzstelle des Bw Wernigerode. Heute ist hier eine der Neubauloks abgestellt, die von der IG Harzer Schmalpurbahn betreut wird. Besonders am Bahnhof Hasselfelde ist, dass er seit seiner Inbetriebnahme vom Gleisplan her kaum verändert wurde. Die Strecke von Stiege nach Eisfelder Talmühle wurde erst im Jahr 1905 erbaut und stellt seitdem die Verbindung zur Harzquerbahn, also zur Strecke Nordhausen – Wernigerode, her.
Zwischen dem Haltepunkt Birkenmoor und dem Bahnhof Eisfelder Talmühle befindet sich die Ausweichanschlussstelle Unterberg. Das dort befindliche Schotterwerk ist heute der letzte Güterverkehrskunde der Harzer Schmalspurbahn.
Domaininfo: www.harzer-schmalspurbahn.info ist eine Unterseite von . Es gilt das Impressum von selbiger Seite!