Bahnhöfe und Stellwerke
PARKEISENBAHN COTTBUS | historische Stellwerke und Signale
Bei der Parkeisenbahn Cottbus können maximal drei Züge im Abstand vom 15 Minuten unterwegs sein. Dazu werden neben den Fahrzeugen auch entsprechende Gleis- und Sicherungsanlagen benötigt. Drei unterschiedliche Bauformen von Stellwerke finden sich bei der Parkeisenbahn Cottbus, unter Anderem ein mechanisches Stellwerk der Bauart "Einheit".
SANDOWER DREIECK | Betriebswerk
Kilometer 0,0 - Der Bahnhof Sandower Dreieck wurde erst zur Bundesgartenschau 1995 errichtet. Zu ihm gehören die Lok- und Wagenhalle mit Werkstatt, ein Kohlekran und Wasserbehälter und das Bahnhofsgebäude. Die Signalgebung erfolgt über Grubenbahnsignale (nur rot, grün, Rangier- und Ersatzsignal), die durch ein modernes GLEISBILDSTELLWERK der Bauform DR GS II 64b gesteuert werden.
Da der Bahnhof gleichzeitig als Betriebswerk dient, wurde eine Zweiteilung des Bahnhofes vorgenommen: im Rangierbereich mit Lokschuppen und Werkstatt können eigenständige Rangierbewegungen ablaufen, da hier ortsbediente Weichen installiert wurden. Der Übergang zum Bereich in dem Zugfahrten stattfinden ist über eine Flankenschutzeinrichtung, hier eine Gleissperre, und ein Wartesignal abgesichert.
Die Strecke zum Bahnhof Stadion der Freundschaft ist über einen Relaisblock abgesichert, die Bedienung des Stellwerkes erfolgt nach dem Zwei-Tasten-Prinzip. Zugfahrten lassen sich demnach nur realisieren, wenn die befahrenen Gleise von anderen Fahrzeugen geräumt und die Weichen in der richtigen Endlage sind sowie der angrenzende Bahnhof seine Zustimmung gegeben hat.
Der Bahnhof Sandower Dreieck ist Betriebsmittelpunkt der Parkeisenbahn, da hier der Übergang zum ÖPNV in Cottbus gewährleistet ist. Weiterhin ist er der Sitz des Vereins zur Förderung der Parkeisenbahn Cottbus e.V.
STADION DER FREUNDSCHAFT
Kilometer 0,8 - Seine Stellung als Endbahnhof und Betriebsmittelpunkt der Parkeisenbahn Cottbus hat der ehemalige Bahnhof Freundschaft verloren. Selten besetzt und das Bahnhofsgebäude meilenweit vom Bahnsteig entfernt, dient er nur noch als Kreuzungsbahnhof bei Mehrzugbetrieb und als Sicherheitsfaktor bei Großveranstaltungen im Fußballstadion des FC Energie Cottbus. Der Bahnhof ist ebenfalls mit einfachen Grubenbahnsignalen ausgestattet und wird auch über ein Gleisbildstellwerk, hier eines der Bauform ein DR GS III 8010, gesteuert.
Im Gegensatz zum Bahnhof Zoo sind die Signale richtungsabhängig aufgestellt: auf dem linken Fahrgleis befindet sich also kein Ausfahrsignal. Vom Stellwerk aus besteht die Möglichkeit, den elektrischen Bahnübergang manuell ein- und auszuschalten. Im Regelbetrieb ist der Bahnhof aber fast nie besetzt, sodass die Züge wie bei einem Haltepunkt nur an einem Bahnsteig halten. Weiterhin wird dadurch die Funktion des Streckenblocks außer Kraft gesetzt, weshalb die Züge im Bahnhof Sandower Dreieck und am Bahnhof Zoo lediglich auf Ersatzsignal (Zs1, blockunabhängig) ausfahren.
Das ehemalige Empfangsgebäude aus Holz ist heute immer noch erhalten, es wird allerdings von einer Jugendeinrichtung genutzt. Möglich Ausflugsziele sind der Wasserspielplatz, das Planetarium an der Spree und der Spreeauenpark.
ZOO | Ausflugsbahnhof
Kilometer 1,7 - Neben dem Bahnhof Sandower Dreieck ist der Bahnhof Zoo die wichtigste Station der Parkeisenbahn, denn hier kreuzen sich die Tourismusmagnete Tierpark, Branitzer Park und Spreeauenpark. Der Bahnhof ist mit Hauptformsignalen (leider ohne Leuchten) ausgestattet und wird durch ein ELEKTROMECHANISCHES STELLWERK mit Hebelbank, Stellpult und Felderblock gesteuert.
Der Bahnhof Zoo ist der zweite Kreuzungsbahnhof der Parkeisenbahn Cottbus, was einen reibungslosen Betrieb bis zu 3 Zügen ermöglicht. Wenn kurze Wartezeiten (5 Minuten) in Kauf genommen werden, sind theoretisch noch mehr Züge möglich. Der Bahnhof Zoo ist bei Fahrbetrieb immer besetzt.
Im Bahnhofsgebäude befinden sich das Stellwerk, ein Kassenraum und ein Vereinszimmer. Die ehemalige Wartehalle wird heute vom Eiscafé Hartmanns genutzt. Der Bahnhof ist gut zu erreichen, er befindet sich direkt am Tierparkeingang und am Zugang zum Branitzer Park. Außerdem ist ein großer Parkplatz, der allerdings teilweise kostenpflichtig ist, vorhanden.
PARK UND SCHLOSS BRANITZ | Wendeschleife
Kilometer 2,8 - Der historischste Bahnhof der Parkeisenbahn ist ohne Zweifel der ehemalige Bahnhof Friedenseiche mit seinem mechanischen Hebelstellwerk, den Hauptlichtsignalen der Deutschen Reichsbahn (DR) und der Wendeschleife. Im April 2010 wurde der Bahnhof auf Anraten der Branitzer Parkstiftung in "Park und Schloss Branitz" umbenannt, wofür auch neue Verbindungswege zum Schloss Branitz angelegt bzw. erneuert wurden.
Das MECHANISCHE STELLWERK der Bauart "Einheit" der DR besteht aus vier Weichenhebeln (obwohl nur drei Weichen angeschlossen sind), vier Fahrstraßenhebeln und einem kleinen Stellpult für die Hauptlichtsignale und Störungen. Weiterhin befindet sich ein Felderblock im Raum und außerhalb des Gebäudes eine Schrankenanlage, die über einen Schlüsselkasten mit dem Stellwerk in Wechselwirkung steht.
Bereits vier Jahre nach Eröffnung der Parkeisenbahn wurde die Strecke zur Gaststätte Friedenseiche, die für ihre Plinse stadtbekannt war, erweitert. Dazu wurden ein Umfahrgleis und drei Signale errichtet. 1973 wurde eine Wendeschleife angelegt, sodass ein Rangieren auf dem Bahnhof entfallen konnte. Im Sommer 1988 wurde ein Vertrag zwischen Deutscher Reichsbahn (DR) und Parkeisenbahn Cottbus geschlossen, in dem sich die DR bereit erklärt die sicherungstechnische Ausstattung des Bahnhofs zu übernehmen und im Gegenzug dort im Winter ihre Betriebsschulungen durchzuführen.
Das BESONDERE am Stellwerk ist, dass alle Einrichtungen auf eine mögliche Verlängerung zum Bahnhof Museum, der am Schloss Branitz liegen sollte, ausgelegt sind. So sind ein zusätzlicher Weichenhebel (Weiche 1), ein zusätzliches Einfahrsignal auf dem Stellpult (Signal C), drei zusätzliche Fahrstraßen und ein Felderblock angebracht. Auch die Schalteinrichtungen im Relaisraum sind vorhanden. Diese Verlängerung zum Bahnhof Museum ist aber seit geraumer Zeit vom Tisch.