Wanderung Kleiner Zschand | SÄCHSISCHE SCHWEIZ
"Mordlustige" Wanderung zum Hinteren Raubschloss, Krinitzgrab und Zeughaus
Der Kleine Zschand ist ein eher ruhiges Wandergebiet, das aber umso interessanter ist. Die Wanderung führt zur ehemaligen Raubritterburg Hinteres Raubschloss, über eine Stiege zum Kleinen Kuhstall und durch ein enges Tal zum Krinitzgrab. An dieser merkwürdigen Stelle wurde vor etwa 100 Jahren ein Wanderer ermordet. Nach anstrengender Wanderung kann im Zeughaus eingekehrt werden. Zu empfehlen ist die Wanderkarte Affensteine/Schrammsteine von Rolf Böhm, welche Sie auf Amazon erwerben können!
Region | : | Kleiner Zschand | Dauer | : | 4 Stunden |
Highlights | : | Hinteres Raubschloss - Kleiner Kuhstall - Krinitzgrab - Zeughaus | Schwierigkeit | : | mittel |
ausführliche Beschreibung | KLEINER ZSCHAND
Diese Wanderung befindet sich im Kirnitzschtal und beginnt an der Neumannmühle. Am besten reisen Sie mit dem Regionalbus von Bad Schandau oder Hinterhermsdorf an (in mehreren Jahren besteht vielleicht die Möglichkeit mit der Kirnitzschtalbahn zur Neumannmühle zu fahren).
Neumannmühle - Hinteres Raubschloss
Von der ehemaligen Mühle und dem heutigen Restaurant Neumannmühle aus überqueren Sie zunächst die Kirnitzsch, ehe Sie an zweiter Gelegenheit rechts in die Spitzsteinschlüchte einbiegen. Die wilden Spitzsteinschlüchte verlaufen unterhalb der Lorenzsteine und führen Sie zum Hinteren Raubschloss. Kurz vorm Hinteren Raubschloss queren Sie die große Zeughausstraße, um anschließend das Raubschloss zu umrunden.
Auf diese ehemalige Raubritterburg gelangen Sie über eine freistehende Leiter und über zahlreiche Stufen. Von oben haben Sie einen Rundblick auf den Kleinen und den Großen Zschand, die beiden Wildensteine (einer beherbergt den Kuhstall) und auf den Kleinen Winterberg. Dann Abstieg auf selbem Weg bis zum letzten Wegweiser.
Hinteres Raubschloss - Kleiner Kuhstall - Großer Winterberg
Nun wird die Wegführung etwas kompliziert: Sie wandern nicht nach links zurück auf den Weg, den Sie gekommen sind, und auch nicht auf dem rot markierten Wanderweg zum Zeughaus, sondern ganz nach rechts und an nächster Gelegenheit wieder rechts zur Stiege in den Bärenfangwänden. Diese erkennen Sie am Kernzonen-Schild und an der Markierung "Bergpfad" (grünes Dreieck). Die Stiege ist recht einfach, aber leicht zugewachsen (Zeckenschutz!).
Am Ende der Stiege haben Sie die Bärenfangwände erreicht! Sie folgen dem Pfad entlang des Abhangs, bis Sie auf einen etwas breiteren Waldweg stoßen, dem Sie rechts folgen. Der sogenannte "gehackte Weg" führt am Kleinen Kuhstall vorbei, den man aufgrund seiner leichten Entfernung links vom Weg leicht übersieht. Am Kleinen Kuhstall biegen Sie nach links ein, um dann auf den Malerweg mit der blauen Markierung zu gelangen.
Sie folgen dem Malerweg zur Nationalparkinformationsstelle Großer Winterberg, an der sich auch eine Gaststätte mit Aussichtsturm befindet. Nach der Einkehr in die Gaststätte können Sie den renovierten Aussichtsturm besteigen und Ihren Blick über (fast) die gesamte Sächsische Schweiz streifen lassen.
Großer Winterberg - Krinitzgrab - Zeughaus
Vom Winterberg geht es wieder auf dem Malerweg den selben Weg zurück bis zur Kreuzung mit der grünen Markierung. Dieser folgen Sie jetzt bis zum Zeughaus nach rechts in die Richterschlüchte. Nach kurzer Zeit erreichen Sie das Grabmal von Gotthard Krinitz. An dieser ungewöhnlichen Stelle wurde im Sommer 1908 ein junger Wandersmann aus Dresden ermordet und beraubt. Da Krinitz erst im folgenden Jahr entdeckt wurde, musste er am Tatort bestattet werden. Die Legende besagt dass der Raubmörder der Mann war, der in seiner Hütte am Fremdenweg vom Prebischtor zum Großen Winterberg (heute gesperrt) die Wanderer mit seinem Leierkasten unterhalten hat. Der Fall wurde nie vollends aufgeklärt.
Weiter geht es vorbei an der Richtergrotte mit kleinem Wasserfall zur Gaststätte Zeughaus, wo Sie nach weitem Weg angelangen und eine Kaffeepause einlegen können.
Zeughaus - Neumannmühle
Auf breiter Straße geht es auf der gelben Markierung zurück zur Neumannmühle. Unterwegs entdeckt man merkwürdige Höhlen, in denen früher Dynamit gelagert wurde.
Meine Meinung | KLEINER ZSCHAND
Da ich eher in den Schrammsteinen und den Tafelbergen unterwegs bin, war mir der Kleine Zschand ein neues Gebiet - und es hat mich überzeugt! Der Kleine Zschand ist sehr eng verbunden mit dem Kuhstall, dem Kleinen und Großen Winterberg sowie dem Prebischtor. Die Tour hat zwar lediglich 2-3 Aussichtspunkte, aber die Ruhe und die Naturbelassenheit des Kleinen Zschands haben mich überzeugt. Wer Ruhe sucht, wird bei einer Wanderung im Kleinen Zschand fündig! Und: wussten Sie, dass Sie hier auch an einigen Orten unter freiem Himmel übernachten dürfen? Zum Beispiel in der Kansteinboofe!
Route in Stichpunkten | KLEINER ZSCHAND
1 - Neumannmühle auf bis Abzweig Spitzsteinschlüchte
2 - weiter durch Spitzsteinschlüchte und Knorreweg, Querung der Zeughausstraße und weiter zum Hinteren Raubschloss
3 - Auf- und Abstieg Hinteres Raubschloss
4 - auf Bergpfad auf die Bärenfangwände (siehe Beschreibung) und weiter auf Dem Gehacktem Weg zum Kleinen Kuhstall
5 - weiter unmarkiert, dann auf zur Gaststätte und Aussichtsturm Großer Winterberg
6 - zurück bis Kreuzung mit , dann weiter durch Richterschlüchte () zum Krinitzgrab und Zeughaus
7 - Zeughaus auf zur Neumannmühle
Anreise | KLEINER ZSCHAND
mit dem ÖPNV
Haltestelle: | Kirnitzschtal Neumannmühle |
Linien: | Bus 241 (Pirna - Bad Schandau - Hinterhermsdorf) |
mit dem Auto
In Bad Schandau folgen Sie zunächst der B172 zum Stadtzentrum Richtung Marktplatz. Dann biegen Sie auf die S165 (Kirnitzschtalstraße) ab und folgen ihr etwa 10km bis zum Parkplatz Neumannmühle. Ich empfehle die Anreise mit ÖPNV, da im engen Tal nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung steht.
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