Auf den Spuren der Maler « Rathener Land
SÄCHSISCHE SCHWEIZ | Von Rathen zum Gamrig, durch das Polenztal & die Schwedenlöcher zur Bastei
Das Elbsandsteingebirge bietet mit seinen zerklüfteten Sandsteinmassiven, imposanten Tafelbergen, engen Tälern und weiten Ebenheiten eine ungeheure Vielfalt an Landschaftsformen auf engstem Raum. All diese Formen und Strukturen können Sie auf dieser wirklich einmaligen Rundwanderung im Rathener und Hohnsteiner Gebiet erkunden. Der Gamrig als ehemaliger Tafelberg, das wildromantische Polenztal, die Rathewalder Ebenheit und das malerische Basteimassiv warten darauf von Ihnen begangen zu werden!
Region | : | Rathen, Hohnstein | Dauer | : | 5½ Stunden |
Highlights | : | Gamrig - Burg Hohnstein - Hockstein - Amselfall - Schwedenlöcher - Bastei | Schwierigkeit | : | viele An- und Abstiege, lang |
ausführliche Beschreibung | Rathener Land
Die Rundwanderung findet ihren Ausgangspunkt im bei Touristen beliebten Kurort Rathen an der Gierseilfähre in Niederrathen. Wer sich nicht schon bei der Ankunft in Rathen über zu wenig Parkplätze ärgern möchte, sollte sein Auto möglichst stehen lassen und mit der Bahn anreisen. Denn im Kurort herrscht striktes Autoverbot, weshalb man sein Fahrzeug außerorts abstellen müsste. Nähere Infos dazu finden Sie in der Rubrik Anreise | Rathener Land.
Niederrathen - Gamrig - Polenztal
Dem in Rathen üblichen Besucherstrom folgen Sie zunächst auf dem Hauptweg quer durchs Dorf, nur zweigen Sie nicht gleich nach links zur Bastei ab, sondern halten sich rechts auf der Markierung mit dem roten Punkt zum Gamrig. Wenn Rathen nicht so von den Touristenmassen überlaufen wäre, wäre es ja eigentlich ein wirklich romantisches Dörfchen, so mitten zwischen den Felsen. Nach garnicht so allzu langer Zeit erreichen Sie die Felsgruppe des Gamrigs auf der linken Seite, die noch über einige Treppen erklommen werden muss. Völlig alleinstehend überrragt der Felsen die umliegende Landschaft und bietet so einen weiträumigen Blick auf die sächsischen Tafelberge, das urige Polenztal, die Honigsteine und das Elbtal.
Auf dem naturbelassenen Gamrig fühlt man sich wie ein Maler, so einsam und vielfältig wie dieser Felsen ist. Schon Caspar David Friedrich nahm sich den Gamrig als Motiv für seinen weltberühmten Wanderer über dem Nebelmeer. Talwärts geht es über die selben Stufen über die Sie auch hinauf gekommen sind, doch diesmal nur bis zum Ende von selbigen. Hier wenden Sie sich rechts vom ursprünglichen Wanderweg ab und durchqueren das Gamriger Waldgebiet auf unmarkierten, aber gut begehbaren Pfaden. Am Wildgehege halten Sie sich rechts auf dem Gamrigweg und dann links in Richtung des rot markierten Füllhölzelweges, den Sie über eine Brücke erreichen.
Den von der Wegführung her anspruchsvollsten Part der Wanderung liegt jetzt hinter Ihnen. Hinter der Brücke gehen Sie rechts auf dem jetzt sehr breiten Wanderweg weiter zum Polenztal. Kurz vorher müssen Sie noch die berühmte Kaiser- oder Napoleonstraße überqueren, ehe Sie weiter bergab zur Polenz steigen.
Polenztal - Burg Hohnstein - Hockstein
Kurz hinter der Waltersdorfer Mühle sind Sie nun in das beschauliche und zugleich erstaunliche Polenztal eingetaucht. Flussaufwärts begleiten Sie die Polenz etwa zwei Kilometer bis zur Gaststätte Zum Polenztal unterhalb von Hohnstein, wo Sie rechts auf die blaue Markierung in Richtung der Stadt abbbiegen. Der Aufstieg entlang des Schindergrabens ist ähnlich malerisch wie das Polenztal, nur deutlich kleiner. Kurz nach Passieren des ehemaligen Bärengartens erreichen Sie das Stadtzentrum der Kasperletheaterstadt Hohnstein mit seinen vielen Cafés, Bergsteigerläden und engen Gassen.
Nachdem Sie nun die Burg Hohnstein besichtigt und eine Pause in einem der Cafés oder Restaurants eingelegt haben führt Sie der mit einem grünen Querbalken markierte Wanderweg jetzt zum Hockstein auf der gegenüberliegenden Talseite. Da es im gesamten Polenztal aber keine große Brücke gibt, müssen Sie wieder ins Polenztal absteigen, bevor der Malerweg Sie anschließend durch die berühmte, dunkle Wolfsschlucht zur Aussicht ins Polenztal auf den Hockstein führt. Der Hockstein beherbergt noch Überreste einer mittelalterlichen Wehranlage und eine massive Steinbrücke aus dem 19. Jahrhundert.
Hockstein - Rathewalde - Amselfall
Bei solchen besonders im Herbst stimmungsvollen Ausblicken lässt sich gut verstehen, warum bereits die romantischen Maler hier ihrer Wege gingen. Auf ihren Spuren geht es jetzt weiter ins beschauliche Rathewalde. Auf dem Malerweg, der hier leider parallel zur Straße verläuft, bieten sich prächtige Ausblicke auf beinahe alle Tafelberge. Wirklich interessant in Rathewalde sind die Häuser am Grünbach, der sich später im berühmten Amselfall ergießt. Die Häuser sind über den Bach herüber gebaut worden und haben alle einen Tunnel für den Bach. So etwas sieht man nicht alle Tage!
Ab Rathewalde verläuft der Malerweg direkt entlang des Grünbaches. Ich würde fast behaupten wollen, dass das Grünbachtal noch viel romantischer ist als das Polenztal. Warum? Das Tal ist wirklich total eng und der Grünbach ergießt sich mehrmals in wundervollen Wasserfällen und letztendlich an der Amselfallbaude als künstlich angestauter Fall. In der Amselfallbaude befindet sich heute die Nationalparkinformationsstelle mit einer sehenswerten multimedialen Ausstellung zum Thema »Pflanzen und Tiere im Nationalpark«. Zeit für eine Kaffeepause...
Amselfall - Schwedenlöcher - Bastei - Niederrathen
Kurz hinter dem Amselfall könnte es eine erste Begegnung mit den Touristenmassen geben, wenn rechts die Schwedenlöcher abzweigen. Die Schwedenlöcher sind eine stark zerklüftete Schlucht zwischen zwei Felsmassiven, deren Name aus dem Dreißigjährigen Krieg herrührt. Als im Sommer 1639 schwedische Truppen den Ort Rathewalde zerstörten, versteckten sich dessen Anwohner mit Hab und Gut in dieser undurchsichtigen Schlucht.
Am Ende der Schwedenlöcher erreichen Sie die Pavillionwand, eine Aussicht mit erstem Blick in den Wehlgrund. Der sich anschließende Gansweg bringt Sie zum Tagesziel: der Basteibrücke. Hier kann es an normalen Tagen schonmal richtig voll werden, am späten Nachmittag dürfte der Andrang aber schon merklich nachgelassen haben. Nicht entgehen lassen sollten Sie sich den berühmten Blick ins Elbtal, den schon die romantischen Maler als einmalig empfanden.
Auf dem üblichen Wanderweg entlang des Elbtals führt die Wanderung nun vorbei an einigen Aussichten zurück zum Ausgangspunkt, dem Kurort Rathen.
Anreise | Rathener Land
mit dem ÖPNV
Haltestelle: | Kurort Rathen |
Linien: | S-Bahnlinie 1 (Meißen - Dresden - Bad Schandau - Schöna) |
mit dem Auto
In Rathen gibt es keine Parkplätze. Bitte weichen Sie bei Bedarf auf den linkselbischen Parkplatz in Rathen, den außerhalb liegenden Parkplatz am Gamrig (¼ Stunde bis Rathen) oder auf die Parkplätze direkt an der Bastei oder in Rathewalde aus (die beiden zuletzt genannten Parkplätze liegen direkt am Wanderweg). Alle Parkplätze sind sehr schnell belegt.
Anreise nach Rathen (linkselbisch): auf B172 bis etwa zur Festung Königstein, dann Richtung "Struppen - Rathen" weiter auf S168 nach Rathen.
Anreise nach Rathen (rechtselbisch, Parkplatz Gamrig): von Bad Schandau auf S163 Richtung Hohnstein, in Waltersdorf Ausschilderung zum Parkplatz "Gamrig" folgen
Anreise nach Rathewalde: von Bad Schandau auf S163 Richtung Hohnstein, dann auf S165 nach Rathewalde
Anreise zur Bastei: von Bad Schandau auf S163 Richtung Hohnstein, dann auf S165 nach Rathewalde und weiter zur Bastei
Dieser Artikel ist verschlagwortet mit #_Rathen #_Tafelberge #_Polenztal #_Bastei