In den Thorwalder Wänden im Zschand
SÄCHSISCHE SCHWEIZ | Wanderung in die imposanten Thorwalder Wände und zur Hickelhöhle
Dies ist eine kleine Wanderbeschreibung, die uns in ein relativ unbekanntes Gebiet der Sächsischen Schweiz führt. Das Schöne an der Wanderung ist, dass man kaum Menschen begegnet - und wenn doch dann sind sie meistens sehr nett. Allerdings kommt man nicht so ohne Weiteres in diese Gegend, es handelt sich schließlich um den hintersten Teil der Sächsischen Schweiz. Die Wanderung führt vom Zeughaus über den Reitsteig (Thorwalder Wände) zur Hickelhöhle, zurück über den Großen Zschand und wieder zum Zeughaus. Es gibt viele Möglichkeiten, wie man zum Zeughaus wandert. Ich beschreibe die sehr bequeme Strecke von der Felsenmühle im Kirnitzschtal.
Region | : | Großer Zschand | Dauer | : | 4 Stunden |
Highlights | : | Thorwalder Wände - Hickelhöhle | Schwierigkeit | : | mittel |
ausführliche Beschreibung | THORWALDER WÄNDE
Felsenmühle - Zeughaus - Thorwalder Wände
Parkplätze in der Nähe der Felsenmühle gibt es einige, man muss aber beachten, dass an Wochenenden und Feiertagen sehr viele Wanderer unterwegs sind - da kann es schon zu einigen Parkplatzproblemen kommen. Alternativ fährt die Buslinie Bad Schandau - Lichtenhainer Wasserfall - Hinterhermsdorf durch das Tal, was wesentlich gemütlicher ist. Die Straße durch das Kirnitzschtal beginnt in Bad Schandau und endet in Hinterhermsdorf. Wer also zur Felsenmühle möchte, fährt entweder von Bad Schandau oder von Hinterhermsdorf aus. Der letzte Ort ist wesentlich romantischer, daher empfehle ich diesen Start.
Von der Felsenmühle geht es eine kurze Strecke die Straße entlang Richtung Neumannmühle. Wir müssen im Moment die Straße laufen, weil wegen der Hochwasserschäden an der Felsenmühle für PKW Schluss ist. Nach etwa einem halben Kilometer biegt rechts der Große Zschand ab (gelbe Markierung). Dieser Weg führt uns zum Zeughaus (etwa 2 Kilometer). Am Zeughaus angekommen besteht die Möglichkeit, Mittag zu essen, Eisbecher zu schnabulieren, Kaffee oder ein Bier zu trinken. Nach der Einkehr im Zeughaus geht es noch etwa 250 Meter auf dem Zschand weiter, dann biegt links der Große Hochhübelweg ab (grüne Markierung), der uns steil nach oben bringt. Es wird anstrengend! Nach etwa einem halben Kilometer verlassen wir den Hochhübelweg und folgen nach rechts weiterhin der grünen Markierung, die sich ab jetzt Reitsteig nennt. Es ist landschaftlich eine überaus interessante Gegend. Ein Hinweisschild erinnert uns daran, dass wir uns in der Kernzone der Sächsischen Schweiz befinden. Außerdem erklärt eine Hinweistafel, wie sich ein Wald durch den Borkenkäfer verändert. Positiv oder negativ? Die Beschreibung lässt es offen.
Der Reitsteig ist für mich einer der schönsten Wanderwege überhaupt. Man hat zwar nicht die grandiosen Ausblicke, wie wir sie vom Lilienstein oder den Schrammsteinen kennen, doch dafür werden wir belohnt durch eine gigantische Felsenwelt. Überall sieht man die verrücktesten Felsgebilde die man sich nur vorstellen kann. Manchmal hat man das Gefühl, die Wände erdrücken einen, dann kommen gewaltige Höhlen, Überhänge, Kletterfelsen, Schlüchte - das sind die Thorwalder Wände!
Thorwalder Wände - Hickelhöhle - Großer Zschand - Felsenmühle
Der Weg ist gar nicht so lang, er kommt einen nur lang vor, weil er sich unendlich in alle Richtungen schlängelt und krümmt. Manchmal lassen die Bäume einen Blick frei auf den Großen Winterberg und die Goldsteinaussicht. Nach etwa 5 Kilometern stehen wir vor einem gewaltigen Wanddurchbruch, den wir durchwandern. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Hickelhöhle. Sie ist die zweitgrößte Höhle der Sächsischen Schweiz, 12 bis 14 Meter tief und 45 Meter breit. Wenn das nichts ist! Ein Hinweisschild erklärt uns, dass es sich um eine sehr breite Schichtfugenhöhle handelt. Der Weg geht weiter durch die Hickelschlüchte steil nach unten. Nach etwa einem Kilometer treffen wir wieder auf den Großen Zschand (rote Markierung), diesen Weg wandern wir dann etwa 3 Kilometer zum Zeughaus zurück.
Der Rückweg zum Parkplatz ist einfach und bequem. Wir wandern 600 Meter auf dem Großen Zschand entlang und biegen dann nach links in die Zeughausstraße ein (roter Strich). Nach ca. 2 Kilometern geht rechts ein Weg ab (grüner Strich). Es handelt sich um den Kleinen Zschand. Der Name täuscht - es ist ein großer und sehr breiter Wanderweg. Nach 1½ Kilometern kommen wir auf der Kirnitzschtalstraße an. Diese laufen wir 300 Meter nach rechts. Wenn alles gut gegangen ist, müsste jetzt unser Auto zu sehen sein? Hier schließt sich das Ringlein.
Anreise | THORWALDER WÄNDE
mit dem ÖPNV
Haltestelle: | Kirnitzschtal Felsenmühle |
Linien: | Bus 241 (Pirna - Bad Schandau - Hinterhermsdorf) |
mit dem Auto
In Bad Schandau folgen Sie zunächst der B172 zum Stadtzentrum Richtung Marktplatz. Dann biegen Sie auf die S165 (Kirnitzschtalstraße) ab und folgen ihr etwa 12km bis zum Parkplatz Felsenmühle. Alternativ können Sie auch von Sebnitz aus in das Tal fahren. Ich empfehle jedoch die Anreise mit ÖPNV, da im engen Tal nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung steht.
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